Kronen Zeitung vom 10.10.2016, S. 2
Eine funktionierende Demokratie hält ja so einiges aus. Selbst die zweite Republik wird also das Treffen der ultrarechten „Verteidiger Europas“ mit FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl, den Identitären und noch einigen weiteren einschlägig bekannten Referenten am 29. Oktober in Linz überstehen. Proteste des politischen Gegners sind jedoch so gut wie sicher.
Am 29. Oktober soll in Linz das Europäische Forum stattfinden, für die FPÖ referiert Herbert Kickl
„Kongress: Verteidiger Europas“, darunter ein Foto von Herbert Kickl, daneben ein Bild von einem neurechten deutschen Publizisten, etwas weiter darunter das Logo der Identitären, gefolgt vom Emblem der Privatbrauerei Nibelungengold. Die Homepage des rechten Treffens überrascht mit dieser demonstrativ offenen Annäherung der Strache-FPÖ an die ultrarechten Identitären.
„Ist das jetzt echt oder eine Satire-Nummer?“, hinterfragt auch „Falter“-Chefredakteur Florian Klenk auf twitter das „Europäische Forum“. Das ist nachvollziehbar: Denn neben Kickl und der Pro-Assad-ReferentinRICHARD SCHMITTMaram Susli aus Syrien wird auch Roland Hofbauer, Chefredakteur des Magazins „alles roger“, als Vortragender genannt. Manchen ist Hofbauer noch als Ex-Ehemann der ORF-Talkerin Barbara Karlich bekannt.
Diese Mischung von Referenten soll laut Eigendefinition der Veranstalter „eine Leistungsschau der patriotischen, identitären und konservativen Arbeit im publizistischen, kulturschaffenden sowie politischen Bereich“ bieten. Zitat: „Als Verteidiger Europas machen wir uns gemeinsam auf, unsere Völker, Traditionen und Werte zu beschützen.“
Die Linke wird das rechte Treffen am 29. 10. in der Linzer Innenstadt vermutlich ebenfalls für eine „Leistungsschau“ nutzen.